Meine einfache Ernährungsformel, um das Hormonchaos in den Griff zu bekommen
Manchmal fühlt man sich, als sei man in einem Loch – vielleicht geht es dir wie mir und du spürst ein wenig Herbstmelancholie anklopfen (ich kann gar nicht glauben, dass vor zwei Wochen noch Hochsommer war und ich jetzt meine Strickjacke hervorholen muss, um rauszugehen!). Oder du zweifelst ständig an dir und alles liegt im Nebel, obwohl du gar nicht weißt, wieso.
Sind die Hormone schuld?
Wenn du nicht weißt, wie du das herausfindest oder was du tun kannst, lade ich dich sehr herzlich in meine Hormon-Sprechstunde ein. Vielleicht kommst du auch direkt ins Hormon-Coaching, bei dem wir zusammen an deinem Hormonchaos arbeiten und du auch ein bisschen Community-Feeling spüren kannst, sofern du das möchtest.
Doch es gibt einiges, das du selbst tun kannst.
Klar, am Schönsten wäre es, wenn du nur mit dem Finger schnipsen müsstest und – zack! – alle deine Hormonprobleme sind gelöst. Da bin ich als chronisch ungeduldiger Mensch total bei dir.
Aber es gibt tatsächlich etwas, das jeder umsetzen kann: Die eigene Ernährung!
Dazu möchte ich dir heute meine einfache Ernährungsformel vorstellen, die dir dabei hilft, dein Hormonchaos in den Griff zu bekommen.
Die große Frage, die sich für mich als Therapeutin und Heilpraktikerin immer wieder stellt: Müssen es immer Medizin /Medikamente sein?
Medikamente – sowohl naturheilkundlich als auch allopathisch – haben Nebenwirkungen und bringen nicht immer die gewünschten Erfolge. Ja, man kann viel mit Medizin erreichen. Aber ich höre immer wieder von Frauen, die direkt „Medikamenten-Müde“ werden.
Nein, es muss nicht immer Medizin sein.
Denn deine Ernährung kann zu einem großen Teil dazu beitragen, dein Hormonchaos zu lösen.
So hängt deine Ernährung mit deiner Nährstoffversorgung zusammen
Ich weiß, ich weiß. Das Thema Ernährung ist mit Widerwillen, Frustration und Zweifeln behaftet. Ernährungsumstellungen fühlen sich oft so an, als würde einem etwas weggenommen. Man muss sich einschränken und allgemein ist das nichts, was man sich freiwillig ins Leben holen möchte
Vielleicht denkst du genauso.
Jetzt kommt das große „Aber“: Unser Hormonchaos hängt mit der Nährstoffversorgung des Körpers zusammen.
Und Nährstoffe nehmen wir hauptsächlich durch Essen auf.
Eine schlechte Nährstoffversorgung kommt von
- zu schnellem Essen
- Unachtsamkeit
- und, weil wir nicht unserem Nährstoff-Bedarf entsprechend essen.
Bist du beispielsweise stark im Stress, weil die Deadline für deine Bachelorarbeit näher rückt, dein Chef dir noch drei Extra-Aufgaben aufs Auge drückt; die Schule fängt wieder an und du musst deinen Kindern bei den Hausaufgaben helfen, und und und
Was wir in solchen Stressphasen meist als erstes vernachlässigen? Unsere Ernährung.
Der Verbrauch von Nährstoffen steigt durch Stress immens an, damit unser Körper besser damit umgehen und die stressbedingten Schäden beseitigen kann kann.
In der Regel essen wir ausgerechnet dann nicht gesünder sondern schlechter.
Doch es ist so: „Der Körper von morgen liegt heute auf dem Teller.“
Dein Körper bekommt mit den Nährstoffen, mit denen du ihn heute versorgst, das Potenzial, morgen besser oder schlechter unterwegs zu sein.
Das bedeutet gleichzeitig, dass du durch deine Ernährung viele, viele Möglichkeiten hast, deine Heilung zu unterstützen.
Welche Ernährungsart ist die Richtige bei Hormonchaos?
Vegetarisch, Vegan, Paleo, LCHF, Low Carb, Antientzündlich, Rohkost – es gibt dutzende Ernährungsarten und -philosophien.
Welche davon ist nun richtig?
Alle haben ihre Daseinsberechtigung. Sich auf eine einzelne Ernährungsart zu fixieren, kann sich in Dogma und Extremismus äußern und ich finde, das muss nicht sein. Ich selbst versuche deshalb immer, mich von möglichst davon zu distanzieren, dass es nur DIE EINE gute Ernährungsform gibt.
Dazu passt der Spruch von meiner Kollegin Dana Schwandt: „Nur nicht komisch werden.“
Das fand ich sehr sympathisch. Denn genau das passiert, wenn wir uns nur auf eine bestimmte Ernährungsart fixieren. Es kann (!) ins Extrem gehen – und das geht meist nach hinten los.
Was ich im Hormon-Coaching mit meinen Klientinnen festgestellt habe: Jede Frau macht ihr eigenes Ding – auch in Sachen Ernährung. Nicht jede verträgt jede Ernährungsweise, nicht jeder schmeckt das Gleiche.
Wichtig für dich: Finde heraus, mit welcher Ernährungsweise du resonierst; welche dich anspricht und sich intuitiv gut anfühlt.
Aus diesem Grund habe ich mir einen kleinen Fahrplan für dich überlegt, der flexibel und für jede Ernährungsweise anwendbar ist.
Ein Disclaimer an dieser Stelle: Ich bin keine ausgebildete Ernährungswissenschaftlerin / -beraterin. Ich habe mich rein aus Interesse und im Rahmen meiner Ausbildung als Hormoncoach mit Ernährung beschäftigt und diese Erfahrungen gebe ich an dich weiter.
Hervorragend aufgehoben bist du in Sachen Ernährung bei ausgebildeten Expertinnen wie meiner lieben Kollegin Lena Schwind von Lenatura oder eben auch meine Interview-Kollegin der kommenden Woche, Isabel Brandau.
Welche Ernährung bringt die meisten Nährstoffe?
Hier sind meine besten Empfehlungen, mit denen du deinen Körper optimal mit wichtigen Nährstoffen versorgen kannst.
1. Grünes Gemüse
Eine basische Ernährung ist besonders Nährstoffreich.
Es muss ja nicht immer ein Salat oder Rohkost sein. Wie wäre es alternativ zum Beispiel mal mit einem grünen Smoothie? Mein Liebling derzeit besteht aus Blattsalat, Feldsalat, Spinat, Sellerie, Minze, Ingwer, Leinsamen und Kokoswasser und ist sehr bekömmlich.
Dadurch mache ich es auch meinem Darm leichter, die enthaltenen Bitterstoffe zu verarbeiten.
2. Versorgung mit Ballaststoffen
Dein Darm, bzw. die Darmbakterien, freut sich, wenn er ausreichend mit Ballaststoffen versorgt wird.
Das sind die üblichen Verdächtigen:
- Flohsamen
- Leinsamen
- Inulin
- resistente Stärke
- Akazienfasern
Oder einfach eben Vollkorngetreide wie Haferflocken. Vollkornprodukte KÖNNEN sich aber auch negativ auswirken. Darüber spreche ich in der nächsten Podcast-Folge mit Isabel Brandau, also merke dir das am besten schon einmal vor.
3. Insulinregulation
Auch die Insulinregulation ist wichtig. Du solltest deinen Insulinspiegel möglichst ausgeglichen halten, um Insulinresistenz und Diabetes vorzubeugen.
Insbesondere die Insulinresistenz bekommt man oft gar nicht mit. Wenn du herausfinden möchtest, ob du unter einer Insulinresistenz leidest, kannst du bei deinem Hausarzt deinen HOMA-Index bestimmen lassen.
Insulin habe ich bereits eine ganze Podcast-Folge gewidmet, die du dir hier anhören kannst.
Verschiedene Lebensmittel verursachen eine unterschiedliche Ausschüttung von Insulin. Das nennt sich „glykämische Index (GI)“. Aufgrund der Insulin-Menge in Gramm, kann man dann feststellen, wie der Körper auf die Insulinausschüttung reagiert.
Karotten sind z. B. gesünder als Maisbrot. Ist uns bestimmt allen klar. Aber wenn man nach dem glykämischen Index geht, sind die beiden fast gleich auf.
Das ist nur ein kleiner Anriss. Mehr dazu findest du in dieser Podcast-Folge:
4. Guter Umgang mit dem Darm
Nicht umsonst spreche ich in meinem Podcast und auch hier im Blog immer wieder um den Darm. 🙂
Der Darm erfüllt so viele Aufgaben und wenn er nicht ganz gesund ist, kann er dein Hormonchaos nicht nur auslösen, sondern auch verschlechtern. Deshalb ist es so wichtig, dass wir uns um unsere Darmgesundheit sorgen.
Lebensmittel und Nährstoffe, die der Darm nicht so gut vertragen kann, sind z. B.:
– Milch
– Gluten
– Fruktose
– Proteine
Mir erzählen immer wieder Klientinnen, dass sie plötzlich Probleme Nahrungsmittelunverträglichkeiten haben, die sie früher nicht hatten.
Das liegt daran, dass der Darm überlastet ist. In Kombination mit chronischen Erkrankungen wie dem Pfeifferschen Drüsenfieber oder Borreliose, oder langfristiger Medikamenteneinnahme, können solche Nahrungsmittelunverträglichkeiten entstehen.
Ganz vorne mit dabei ist auch hier wieder der chronische Stress. Unser Darm reagiert auf Stress und die Stoffe, die dabei ausgeschüttet werden, machen die Darmflora immer kaputter.
Mehr Stress bedeutet mehr Probleme für den Darm und es wird immer schwieriger, da wieder herauszukommen.
Was hier helfen kann? Präbiotika und ggf. Probiotika, und alles was den Darm reizen kann, einfach mal versuchsweise weglassen.
Achtung: Nicht jedes Probiotikum ist heilbringend. Manche Frauen (und Männer) vertragen anfänglich ein Probiotikum oft gar nicht gut, weil ihr System bereits so angegriffen ist. Langsame Annährung (= Kleinstmengen wie eine Messerspitze voll) und Geduld sind hier die Lösung.
Wenn wir aber gut mit dem Darm umgehen, haben wir eine optimale Aufnahme von Nährstoffen und eine gute Entgiftungs- und Ausscheidungsmöglichkeit.
Meine Empfehlungen rund ums Thema Ernährung und Hormonchaos
Möchtest du dich weiter informieren, was das Thema Hormonchaos in den Griff bekommen mit der Ernährung, betrifft?
Hier sind meine Buchempfehlungen dazu:
- “Hormonpower” von Marjolen Dubbers -> Rezeptbuch
- “Eat like woman” von Andrea Haselmayer -> Rezeptbuch zur Regulation des Zyklus
- “Der Aufstand der Hormone“ von Dr. Avia Romm -> Nebennierenerschöpfung und wie sie den Zyklus beeinflusst; plus Ernährungsplan, mit dem man wieder ins hormonelle Gleichgewicht kommt
Außerdem kann ich dir hier ganz stark meine bereits erwähnten Kolleginnen ans Herz legen.
Desweiteren kannst du dich bei der Ernährungsberatung oder über Online-Kurse informieren oder Ernährungsphilosophien wie TCM oder Ayurveda ausprobieren.
Wie immer ist auch hier eine ganzheitliche Betrachtung wichtig, um alle Systeme in einem Menschen wieder ins Gleichgewicht zu bringen.
Shownotes:
Podcast-Folge 102 „Jod – Fluch oder Segen“
Hier findest du mich auch:
Mein Instagram: https://www.instagram.com/raus_aus_dem_hormonchaos/
Meine E-Mailadresse für Interview-Anfragen: hello@alexbroll.com
Schon den Hormon-Selbsttest gemacht?
Wenn nicht, solltest du die Gelegenheit nutzen.